Für unsere Junghelfer begann der Abend mit einer theoretischen Einweisung in die Prozedere, die beim Auffinden und Ansprechen von verletzten oder verunfallten Personen zu beachten sind. So dürfen Personen, deren Gesundheitszustand kritisch ist oder die sich in einer brenzligen Lage befinden unter anderem gar nicht vom Unfallort wegbewegt werden - eine Entscheidung, welche im Notfall einem Arzt oder dem Rettungsdienst obliegt.
Nach dieser kurzen Unterrichtssequenz hieß es: aufsitzen, es geht ins Gelände! Mit insgesamt zwei Fahrzeugen fuhren wir die Ausbildungsstätte an. Dort wurde ein Unfallszenario nachgestellt: nach einem Unwetter war ein Spaziergänger von einem umstürzenden Baum überrascht worden und liegt nun eingeklemmt unter dem massiven Baumstamm. Schnellstmöglich musste der Gruppenführer seine Männer einteilen und die richtigen Materialien zur Lösung der Situation bereitstellen. Auch eine Beleuchtung musste schnellstmöglich aufgebaut werden, denn einsetzende Dunkelheit erschwerte die Arbeit.
Mittels zweier Hebekissen wurde der Baumstamm schließlich kurzerhand angehoben und die verunfallte Person konnte gerettet und den weiteren Hilfskräften übergeben werden.
Kurz darauf die Nachricht: auch eine zweite Person wurde vermisst. Im angrenzenden Waldgebiet begaben sich die Junghelfer auf die Suche und konnten die nicht ansprechbare Person kurz darauf auffinden. Da der Zugang zu dem Plateau, auf welchem die Frau lag, durch umgestürzte Bäume blockiert war, entschied sich der Gruppenführer zu einer Rettung der Person über die so genannte "schiefe Ebene". Hierbei werden mehrere Leiterteile zusammengesteckt, über Erdnägel gesichert und schließlich eine Schleifkorbtrage eingelegt. Mittels dieser recht simplen Methode konnte der doch recht steile Hang innerhalb kürzester Zeit überwunden werden.