Waldshut-Tiengen, 08.10.2018, von Alexander Maus

Seilbahnbau über die Wutach

Selbst unter widrigen Bedingungen Menschen oder Material über unpassierbare Streckenabschnitte zu befördern kann eine echte Herausforderung sein - eine Möglichkeit hierzu bietet der Bau einer Seilbahn.

Unter Idealbedingungen sind die meisten Strecken keine besondere Herausforderung für die Helfer, wenn sie Menschen oder Material von Punkt A nach Punkt B transportieren müssen. Auch die Überquerung von Flüssen ist nicht schwieriger als eine Straße entlang zu laufen. Problematisch wird es aber dann, wenn in Folge eines Unglücks oder einer Katastrophe solche Hilfsmittel nicht mehr zur Verfügung stehen. Dann heißt es: improvisieren. 

Immer wieder beweist sich, dass die Materialien der Bergungsgruppen des THW im wahrsten Sinne des Wortes multifunktional sind. So lässt sich mit Hilfe des Mehrzweckzugs und des dazugehörigen Stahlseils eine behelfsmäßige Seilbahn bauen, welche entweder an natürlichen Festpunkten angeschlagen werden kann oder die über schnell errichtbare Dreiböcke geführt wird. Während das Anschlagen des Seils grundsätzlich auch an einem LKW möglich ist, sind solche Möglichkeiten immer auch mit Problemen verbunden. So fällt ein derart eingespannter LKW für andere Aufgaben aus, ist er doch durch die "tragende Rolle" bei der Seilbahn ortsfest gebunden. Von Vorteil ist natürlich die schnelle Anbringung des Seils. Eine andere Möglichkeit bieten die Dreiböcke aus Rundhölzern; sie werden in der Unterkunft des THW in größerer Menge vorgehalten, könnten im Notfall aber auch durch Baumstämme aus der Natur improvisiert werden. Auch die Fixierung über Erdnägel und Widerlager ist, entsprechend der Umgebung, möglich.

Als Übungsobjekt diente bei der Ausbildung die Wutach. Angenommen wurde, dass die bestehende Holzbrücke in Folge einer Katastrophe nicht mehr nutzbar ist. Über die errichtete Seilbahn konnten nun mittels einer Schleifkorbtrage verletzte oder gesunde Personen ebenso wie Material über den Fluss gebracht werden. Für die ausreichende Beleuchtung der Einsatzstelle sorgte der Lichtmastanhänger aus unserem Fuhrpark.


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